Vom ökologischen Pfotenabdruck und dem Mythos Zero Waste Katze

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Katzen sind Klimakiller. Das wurde mir spätestens bewusst, als ich meinen eigenen Konsum immer weiter einschränkte und veränderte, um diesen irgendwie mit meiner ethischen Sichtweise in Einklang zu bringen. (Spoiler: Ich strebe danach, ich mache das nicht perfekt.) Doch wenn der Inhalt der gelben Tonne kaum merklich geschrumpft ist und der vegane Haushalt trotzdem noch Fleischberge im Vorratsschrank beherbergt, kommt frau ins Grübeln.
Wie kann ich meine Katzen klimafreundlich versorgen und ihnen trotzdem gerecht werden? Für mich ist es leicht auf vieles zu verzichten. Meistens handelt es sich da sowieso um Luxus und weniger um Grundbedürfnisse, die ich habe. Bei Katzen ist das jedoch anders. Beinahe alles was ich wegrationalisieren müsste um ihren ökologischen Pfotenabdruck zu minimieren, gehört zu ihren Grundbedürfnissen. Es gilt die Bedürfnisse und Vorlieben der Katzen ernst zu nehmen, zu respektieren und vor Allem zu akzeptieren. Allerdings heißt das nicht, dass die damit zusammenhängenden Produkte nicht optimiert werden können. Damit möchte ich mich in diesem Blogartikel beschäftigen.

Übersicht:

→ Klimakiller Katze
→ Plastik ist geil
→ „Zero Waste“ Spickzettel
→ Umweltfreundliches Katzenfutter
→ Trinkbrunnen aus Keramik
→ Umweltfreundliches Katzenstreu
→ Das umweltfreundliche Katzenklo und alles drumherum
→ Nachhaltige Küchentücher, Reiniger und Kleiderbürste
→ Fellpflege
→ Zero Waste Spielzeug
→ Plastikfreie Transportbox
→ Kratzbaum aus Naturmaterial
→ Das Katzenbett
→ Sonstiges
→ Mein Fazit

Klimakiller Katze

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Die Katze ist nicht nur Klimakiller, sondern ebenfalls das beliebteste Haustier in Deutschland. Laut einer Befragung des ZZF e.V. leben etwa 14,8 Millionen Katzen aufgeteilt auf 23 Prozent der Haushalte in Deutschland. Für ihren Fleischkonsum wird eine Menge CO2 ausgestoßen, sowie Energie, Wasser und Land verbraucht.

Die Studie “Environmental impacts of food consumption by dogs and cats” auf Plos One zeigt auf, dass Katzen (85,6 Millionen in 2015) und Hunde (77,8 Millionen in 2015) in den USA indirekt für 64 Millionen Tonnen Lachgas und Methan verantwortlich sind. Allein aufgrund ihrer Ernährung durch Fleisch. Genauso viel stoßen etwa 13,6 Millionen Autos im Jahr aus. Schätzungsweise sind Hunde und Katzen Grund für 25 bis 30 Prozent der insgesamten Umweltbelastung.
Der Autor der Studie ist der UCLA Professor Gregory Orkin. Er erklärt: “As a possible consequence, there is a trend toward increasing meat quantity and quality in pet foods, which results in further increases in consumption of animal products by pets. There is evidence that this trend may continue as younger people are more likely to purchase premium pet food that includes more desirable cuts of meat.”

Eine Rechnung der Ökobilanz von Haus- und Heimtieren erschien durch Jasmin Annaheim, Christoph Meili und Niels Jungbluth in 2019 als Praktikumsarbeit bei der ESU-services GmbH in der Schweiz. Die Publikationen sind auf deutsch und auf jeden Fall einen Blick wert, auch weil sie unterschiedliche Haustiere miteinander vergleichen.

Plastik ist geil

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Gerade erinnere ich mich an die Szene aus Civilisation IV, wenn in der Epoche der Moderne endlich das Plastik erfunden wird. Der Sprecher sagt die neue Errungenschaft an und als er das Wort “Plastik” ausspricht, klingt er euphorisch. Der Weg zur Computertechnologie ist geebnet. Wenn ich heutzutage das Wort sage, dann rolle ich schon mal halb-ironisch mit den Augen und schnaufe genervt “Ürchhh Plastik”.

Dabei ist Plastik gar nicht unser Feind. Plastik hat unsere Welt ein riesiges Stück nach vorne gebracht. Wir haben Plastik einiges zu verdanken, dafür müssen wir uns nur mal genauer in unserer Wohnung umsehen. Viele Erfindungen und Technologien basieren auf Plastik, die ohne niemals oder nicht so schnell möglich gewesen wären. Dinge die wir uns früher nicht hätten leisten können, sind erschwinglich für die alle geworden.

Und gerade da Plastik so billig ist, sind wir nun in der Misere in der wir stecken. Es ist mittlerweile überall. Im entlegensten Punkt der Erde und in unseren Körpern in Form von Mikroplastik.

Was wir Plastik zu verdanken haben und wie ein nachhaltiger Umgang mit Plastik aussehen könnte, kannst du zum Beispiel im Artikel “Darum müssen wir uns mit unserem Plastikkonsum versöhnen” von Felix Austen auf Perspective Daily nachlesen.

“Zero Waste” Spickzettel

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Weniger kaufen. Impulskäufe vermeiden. Hochwertiges und Langlebiges kaufen. Gebraucht kaufen. Reparieren statt kaufen. Teilen statt kaufen. Regional kaufen. Keine Einwegprodukte. Weniger Plastik verbrauchen. Müll trennen. Wiederverwerten.

Umweltfreundliches Katzenfutter

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Ich beginne direkt mit der größten Baustelle. Die Ernährung der Katze. Meine Motivation für diesen Artikel waren so ziemlich alle anderen Artikel, die ich zum Thema “Zero Waste Katze” im Internet finden konnte. Sie alle hatten nämlich eines gemeinsam: Das klimafreundlichste Katzenfutter ist in Papier- oder Karton eingeschlagen, trocken und als Bonus vielleicht sogar vegetarisch oder vegan. Umweltfreundlich, aber gut zur Katze leider nicht.

Trockenfutter ist keine Lösung


Katzen nehmen den größten Teil ihres Wasserbedarfs über das Futter auf. Trockenfutter kann eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht gewährleisten. Dies hat zur Folge, dass sich das Harnvolumen der Katze stark verringert und die Wahrscheinlichkeit von Blasenentzündungen, Struvitsteinen und Nierenerkrankungen steigt. Ausführliche Informationen dazu, finden sich zum Beispiel bei Katzen Fieber.

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Vegane Ernährung ebenfalls nicht


Bezüglich veganer und vegetarischer Ernährung von Katzen, schreibt der Deutsche Tierschutzbund im Mai 2019:

“Evolutionsgeschichtlich sind Menschen von jeher omnivor (lateinisch: Allesfresser), Hunde carni-omnivor (Fleisch- und Allesfresser) und Katzen streng carnivor (Fleischfresser). (…) Eine vegetarische Ernährung der Katze (mit einer lakto-ovo-vegetarischen Diät) ist zwar grundsätzlich möglich, sie stellt allerdings sehr hohe Anforderungen an den Halter und sollte nur in Absprache mit eine/einer Tierarzt/Tierärztin erfolgen. Er/Sie muss eine exakt auf das Tier abgestimmte Ration berechnen, damit eine adäquate Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gewährleistet werden kann. (…) Eine rein vegane Ernährung von Katzen ist aus Tierschutzsicht abzulehnen. Sie entspricht nicht den ernährungsphysiologischen Grundbedürfnissen einer Katze. In den wenigen klinischen Studien zum Thema wurden erhebliche Mangelerscheinungen bei Katzen festgestellt, die vegan ernährt wurden. Arbeiten, die keine negative Auswirkungen feststellen konnten, wurden meist mit einer zu geringen Anzahl an Tieren und zu kurzem Zeitrahmen angesetzt, so dass die Ergebnisse keine Aussagekraft haben. Auch die vorgeblich bilanzierten veganen Fertigfutter im Handel sind in vielen Fällen nicht bedarfsgerecht. Somit kann bei veganer Fütterung nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Katze Schmerzen, Leiden und Schäden entstehen, womit der/die Tierhalter*in gegen das Tierschutzgesetz verstoßen würde.”

In 2011 habe ich in diesem Blog bereits über vegane Katzen und mein Dilemma damit geschrieben. Und auf meinem veganen Blog ging es kurz mal rund um vegane Katzenpflege und Futter.

Quelle: Katzen-Fieber

Das Problem:

Verpackung


Katzenfutter gibt es in vielen unterschiedlichen Verpackungen. Und alle sind sie mehr oder weniger nicht sonderlich klimafreundlich.

Weißblech-Dosen und Aluminium-Schalen erfordern den Abbau nicht erneuerbarer Ressourcen und kostet viel Energie. Bei der Erzeugung von Aluminium fallen zudem große Mengen giftiger Abfälle an, die Umweltschäden verursachen können. Wichtig ist bei beiden Verpackungen, dass sie ordentlich recycelt werden, denn das ist wesentlich günstiger als die Herstellung neuer Alu- und Weißblech-Verpackungen. Dafür gehören sie nach Nutzung in die gelbe Tonne.

Die “Pouches”, also die kleinen Plastiktütchen mit dem Inhalt einer Katzenmahlzeit, sind sogenannte Kunststoff-Aluminium-Verbundbeutel. Sie bestehen aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien, darunter verschiedene Kunststoffe und Metall. Die Verpackungen sind sehr leicht und platzsparend, weshalb der Transportaufwand äußerst gering ist. Jedoch lassen sie sich nur schwer recyclen, da die einzelnen Schichten nicht mehr richtig getrennt werden können. Letztlich werden sie verbrannt und das kostbare Aluminium endet in der Schlacke.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Tetrapaks. Sie sind zum Beispiel um zwei Drittel leichter als Weißblechdosen. Da Tetrapaks, wie die Pouches, ebenfalls aus Verbundstoffen (Plastik, Papier und Aluminium) bestehen, sind diese schwer zu recyclen. Die kostbaren Ressourcen werden verschwendet. Auf Wasteland Rebel hat Shia darüber geschrieben.

Ist Katzenfutter aus dem Glas nun die Lösung aller Lösungen? Nein, eigentlich ist jede Verpackung irgendwie unbefriedigend. Denn Glas kann zwar beliebig oft eingeschmolzen und dadurch zu neuem Glas gemacht werden, ist in der Klimabilanz aber gar nicht gut positioniert. Denn nicht nur das Einschmelzen und die Herstellung neuen Glases kostet Energie. Da Glas so viel wiegt, fallen beim Transport hohe Treibhausgas-Emissionen an. Das Verbraucherfenster Hessen berichtet von einem ungefähr 63 Prozent höherem CO2-Fußabdruck im Vergleich zum Tetrapak (Verbundkarton).

Das Umweltbundesamt veröffentlichte Recyclingquoten der einzelnen Verpackungsarten. Hier wird deutlich, dass Glas, Eisenmetall, Aluminium und Papier die höchsten Quoten hat. Verbundmaterialien und Kunststoffe schneiden schlechter ab.

Transportwege


Katzenfutter aus Schweden, den USA oder Kanada. Das ist aufgrund der weiten Transportwege nicht sehr positiv für den ökologischen Pfotenabdruck der Katze.

Fleisch


Fleisch hat von allen Nahrungsmitteln den größten Einfluss auf Fläche und Klima. Der Hauptgrund weshalb Katzen so große Klimakiller sind.

“Emissionen durch tierische Nahrungsmittel in Deutschland” Heinrich-Böll-Stiftung, Fleischatlas 2013, nach WWF-Daten (CC BY-SA 3.0 DE)
Anmkerkung von mir: Indirekte Emissionen, wie die Rodung von Wald für Acker- und Viehflächen sind in dieser Statistik nicht mit einberechnet.

Mögliche Lösungen:

Eins) Das ist für mich ein möglichst regionales, hochwertiges Nassfutter mit Bio-Siegel in recyclefähiger Verpackung. Klingt ein bisschen nach eierlegender Wollmilchsau.

Wie in der Problembeschreibung zu lesen, ist das mit den Verpackungen gar nicht so einfach. Ich habe für mich lange hin und her überlegt und denke, dass 800g Weißblechdosen (zur Erklärung: 4x 200g Dosen verbrauchen mehr als eine 800g Dose) und Tetrapaks (aufgrund des oft zertifizierten Pappe-Anteils) die umweltfreundlichsten Lösungen für fertiges Nassfutter sind. Keineswegs optimal. Im Geo Magazin von Juli 2019 verglich man die Umweltbilanz von Dosen mit Glas und setzte sie in Relation mit dem Tetrapak. Wie perfekt wäre Nassfutter in Mehrweg-Gläsern mit Pfand? <3

Lange Transportwege lassen sich mit regionalen oder zumindest mit deutschlandweiten Angeboten vermeiden.

Und bio sollte das Futter am Besten auch noch sein. Die Gründe für ökologisches Futter sind zahlreich. Ich möchte mich an dieser Stelle aber nur auf die Ökobilanz im Gegensatz zu konventionellem Fleisch beziehen. Wissenschaftler der Uni Halle haben Bio-Lebensmittel mit üblichen Lebensmitteln verglichen und sie auf unterschiedliche Umweltauswirkungen untersucht. Darin eingerechnet wurden Wasserbedarf, Energieverbrauch, Luftverschmutzung, Pflanzenschutzmitteleinsatz, Flächendegradation, Verlust an Biodiversität, Treibhauseffekt und Nährstoffüberschuss. Das Ergebnis war mehr als eindeutig. Bio-Rindfleisch schnitt 22 Prozent besser ab, Bio-Schweinefleisch 33 Prozent und Bio-Hühnerfleisch sogar um 35 Prozent. Auch das Bundesministerium für Umwelt hat Lebensmittel diesbezüglich untersucht.

Wie du hochwertiges Katzenfutter erkennen kannst, konntest du weiter oben schon lesen. Ich habe versucht Katzenfuttermarken ausfindig zu machen, die allen Kriterien entsprechen, aber das war leider beinahe unmöglich. Daher nur ein paar Markenbeispiele, die nicht perfekt, aber sicherlich hochwertig und gut für die Katze sind.

Auf dem Blog der Taubertal-Perser findet sich eine Übersicht verschiedener Futtermarken mit Ampelsystem. Die Umweltbilanz wurde nicht mit eingerechnet, aber es bietet eine gute Orientierung für hochwertiges Futter aufgrund der Inhaltsstoffe.

Zwei) B.A.R.F (also biologisch artgerechtes rohes Futter) kann je nach Bezugsquelle des Fleisches und der Zusatzstoffe ziemlich wenig Müll verursachen. “Biologisch” bezieht sich hier auf die Bedürfnisse der Tiere und nicht auf die Herstellung des Futters.

Der Aufwand ist jedoch um vieles höher und es benötigt ausreichend Wissen über die Ernährung von Katzen. “Teilbarf” könnte zumindest 20% der Dosenfutter-Mahlzeiten ersetzen. Und mittlerweile gibt es reichlich Angebote für sogenanntes “Fertigbarf”, wo keinerlei Supplemente mehr zugesetzt werden müssen. Diese sind meistens in Plastikwürsten verpackt und verursachen demnach etwas weniger Müll als so manch Fertigfutter in Dosen oder Tütchen. Fertigbarf wird oft online bezogen, weshalb Verpackungsmüll anfällt. In größeren Städten finden sich allerdings hier und da BARF-Shops, Metzger die Tierfutter anbieten oder auch mal Hofläden auf dem Land mit Futterabteilung. Online Shops für Fertigbarf sind zum Beispiel Juni Barf, Petman, KatzenKüche und ebarf. Wenn du mehr über BARF lernen möchtest, schau mal beim Anfängerkurs von Katzen-Fieber vorbei.

Aber tatsächlich schneidet BARF im Vergleich zu Dosenfutter meistens deutlich schlechter in Sachen Klimabilanz ab. Denn übliches Dosenfutter mit niedrigem Fleischanteil besteht aus Nebenprodukten der Fleischindustrie. Gleiches gilt für sehr hochwertiges Futter mit einem hohen Anteil an Muskelfleisch in Lebensmittelqualität.

Drei) Das Fleisch der Zukunft. Katzenfutter aus Insekten. Ja, das gibt es noch nicht, aber ich denke, dass das eine sehr nachhaltige Möglichkeit wäre Katzen mit tierischem Protein zu versorgen. Derzeit wird viel über Insekten als Nahrungsmittel für Menschen geforscht, dabei wäre da eine vegetarische oder vegane Ernährung ernährungsphysiologisch locker umsetzbar. Nicht aber bei Katzen. Weshalb Insekten klimafreundlichere Nahrungsquellen als Schweine, Kühe oder Hühner sind, wird im Fleischatlas 2018 deutlich.

Grafik aus dem Fleischatlas 2018 zum Effizienzvergleich von Rindfleisch und Insekten
Autor: Bartz/Stockmar CC-BY 4.0

Das deutsche Unternehmen Eat Small hat bereits Hundefutter aus Insekten im Sortiment. Für Katzen ist derzeit etwas in Entwicklung. Ich werde das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten und beobachten.

Also. Wir können wenig richtig machen, aber vieles falsch. Puh. Hätten wir diesen Brocken geschafft. Jetzt wird es etwas locker-leichter. Also… zumindest bis wir zum Katzenstreu kommen.

Trinkbrunnen aus Keramik

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Unsere Katzen stammen alle von der afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) ab. Ihr natürlicher Lebensraum ist die Wüste. Da dort Wasser Mangelware ist, holt sich die Katze ihre Wasserration über ihre Beutetiere. Katzen in menschlicher Obhut trinken jedoch vergleichsweise viel weniger Flüssigkeit, sofern sie keine Freigänger sind und selbst auf die Jagd gehen. Hinzu kommt das wenig ausgeprägte Durstgefühl der Katzen. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als unsere Mitbewohner immer wieder zum Trinken zu animieren.

Die Wahl des richtigen Futters ist auch hier entscheidend, denn Trockenfutter enthält natürlich viel weniger Flüssigkeit als Nassfutter. Zusätzlich sollten an mehreren Orten, wo die Katzen regelmäßig entlang gehen, Wassernäpfe aufgestellt sein. Katzen mögen es nicht, wenn diese direkt neben dem Futter stehen. Ein weiterer Tipp ist das Übergießen des Futters mit zusätzlichem Wasser, was jedoch nicht alle Katzen gut finden. Vielleicht benötigen sie aber auch nur eine Weile, um sich daran zu gewöhnen.

Mein Haupttipp ist hier aber der Trinkbrunnen. Trinkbrunnen ahmen fließendes Gewässer nach und animieren die Katzen zum trinken. Die meisten Trinkbrunnen im Handel sind leider aus Plastik, was auf Dauer spröde wird und Keime sich besser ansiedeln können, sodass der Trinkbrunnen irgendwann ausgetauscht werden muss. Besonders nachhaltig ist das also nicht.

Gute Trinkbrunnen sind daher zum Beispiel aus Keramik. Diese lassen sich leicht und gründlich säubern und geben auch nichts an das Wasser ab.

Meine Katzen haben einen Trinkbrunnen aus Keramik von Lucky Kitty. Dieser benötigt keine Filter, die immer wieder nachgekauft werden müssen und ist generell sehr leicht zu warten und zu bedienen. Super finde ich, dass kaputte Teile einzeln nachgekauft werden können. Außerdem hat Lucky Kitty immer wieder sogenannte B-Ware für weniger Geld im Shop. Das sind zum Beispiel Trinkbrunnen mit kleinen Fehlerchen in der Keramik. Weitere Trinkbrunnen aus Keramik gibt es zum Beispiel von Keramik-im-Hof, Töpferei Schwarz und im Miau Store.

Umweltfreundliches Katzenstreu

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Wohnungskatzen verrichten ihr Geschäft offensichtlich in der Wohnung. Und um dieses Erlebnis für Katze und Mensch so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es zahlreiches Katzenstreu in allen Größen, Formen, Farben und Gerüchen. Es gehört zu den Anschaffungen, die immer wieder getätigt werden müssen. So wie Katzenfutter. Und daher lohnt es, sich etwas genauer mit Katzenstreu zu beschäftigen.

Ergänzend dazu interessant ist die Arbeit “Vergleich der Umweltbelastungen von mineralischem und Katzenstreu aus Holzfasern” von Jasmin Annaheim, Christoph Meili und Niels Jungbluth

Das Problem:

Verpackung

Katzenstreu ist oft in Plastiksäcke eingepackt. Manche in Verbundstoffen und andere in Papier oder Karton.

Lange Transportwege

Je nach Marke fallen für Katzenstreu sehr lange Transportwege rund um die Welt an. Manche Bentonit-Streus auf dem deutschen Markt stammen zum Beispiel aus Kanada, Marokko, Griechenland oder Bulgarien. Aber auch ökologisch gewonnenes Streu wie das aus Pinienholz, hat unter Umständen eine lange Reise hinter sich.

Material im Überblick

Die bekanntesten Materialien für Katzenstreu sind mineralisch oder aus nachwachsenden Rohstoffen.

Bentonit: Also known as 100% Naturton. Bentonit wird im Tagebau abgebaut und verursacht dementsprechend Schäden in der Landschaft. Das Millionen Jahre alte Gestein ist durch die Verwitterung vulkanischer Aschen entstanden und ist keine erneuerbare Ressource. Die Quellfähigkeit und die Aufnahme von Wasser sind hoch, was es zu einem guten Klumpstreu für Katzen macht. Wie aus abgebautem Bentonit fertiges Katzenstreu wird, zeigt das Unternehmen Biokat’s auf ihrer Webseite. Bentonit-Streu wird, wie jedes Katzenstreu in Deutschland, über den Restmüll entsorgt. Dort gelangt es in die Verbrennungsanlage. Anders als pflanzliches Streu, bleibt Bentonit in der Schlacke zurück und muss anschließend deponiert werden.

Silikat: Silikat-Katzenstreu besteht aus Kieselgel. Du kennst es vielleicht aus diesen kleinen Tütchen, die oft in neugekauften Taschen, Elektrogeräten oder Behältern zu finden sind um Flüssigkeit und Gerüche aufzunehmen. Wie Bentonit wird der Rohstoff für Silikat-Katzenstreu im Tagebau gewonnen. Die Herstellung der Silikagel-Kügelchen ist energieaufwendig und erfolgt häufig in Ländern wie China, die kostengünstig produzieren können. Um Silikagel-Kügelchen zu erhalten, wird Wasserglas in ein Säurebad getropft und anschließend getrocknet. Auch Silikatstreu bleibt am Ende in der Müllverbrennungsanlage in der Schlacke zurück.

Mais, Pflanzen- und Holzfasern: Organisches Katzenstreu besteht beispielsweise aus Zellulose, Getreide, Holz, Mais oder Zuckerrübenschnitzeln. Die Pflanzenfasern stammen aus der Landwirtschaft, Holzstreu wird hingegen meist aus Resten von Sägewerken hergestellt. Wenn Zellulose zum Einsatz kommt, handelt es sich zum Beispiel um Recycling-Reste aus der Industrie. Damit das pflanzliche Streu besser klumpen kann, werden je nach Marke Getreidemehle oder Johannisbrotkernmehl zur Verdickung eingesetzt. Organisches Katzenstreu hat den Vorteil in der Regel staubarmer und leichter zu sein, als die mineralischen Alternativen. Außerdem besteht es aus nachwachsenden Rohstoffen, von denen später in der Verbrennungsanlage nichts mehr übrig bleibt. In Sachen Geruchsbindung und Klumpenbildung gibt es je nach Marke große Unterschiede. Und auch die genaue Herkunft der Rohstoffe variiert je Marke. Beispiel: Katzenstreu aus gepressten Pellets aus Pinienholz. Pinien finden sich überwiegend im Mittelmeerraum und haben demnach einen längeren Transportweg hinter sich.

In welche Tonne gehört Katzenstreu?

Auf vielen pflanzlichen Katzenstreupackungen steht der Hinweis, dass das Streu über die Toilette entsorgt werden könne. Wieso das keine gute Idee ist, wurde bei den Taubertal-Persern anschaulich erläutert. Katzenstreu jeder Art gehört fast überall in Deutschland in den Restmüll und nicht etwa in die Biotonne oder auf den Kompost. Grund dafür ist der Kot der Katzen, der Träger von Krankheitserregern sein kann.

Mögliche Lösungen:

Eins) Pflanzliches Katzenstreu, das sowohl eine annehmbare Klumpenbildung hat, Gerüche bindet und zu den individuellen Bedürfnissen der Katze passt. Langhaarkatzen kommen mit leichtem Streu beispielsweise nicht zurecht, da es sich in ihrem Fell verfängt. Katzen könnten aber auch den Eigengeruch des Streus nicht mögen oder die Katzentoilette fortan lieber als Schlafplatz ansehen. Außerdem sollte das pflanzliche Katzenstreu keine langen Transportwege hinter sich haben und möglichst in Papier verpackt sein.

Ein paar Beispiele liste ich nachfolgend auf. Leider ist es gar nicht so leicht transparente Auskunft über die genaue Zusammensetzung beziehungsweise die Herkunft der Streu zu finden.

Das beliebte Cat’s Best ist zum Beispiel so ein Fall. Die Marke gehört zu einem weltweit agierenden Konzern (J. Rettenmaier & Söhne) und gibt auf ihrer Webseite nur schwammig-umschriebene Auskünft. Als schon beinahe amüsantes Beispiel bringe ich hier einen Auszug aus den FAQ an. Die grünen Perlen im Katzenstreu sind also grüne Perlen.

Quelle: https://www.catsbest.de/catsbest_de/kontakt/fragen-und-antworten/

Es kann also sein, dass ich diese Liste über die kommenden Monate immer mal ergänze oder etwas streiche.

  • Dein Bestes Öko-Klumpstreu von dm Drogerie wird in Deutschland hergestellt und besteht zu hundert Prozent aus nachwachsenden Pflanzenfasern. Sowohl Streu als auch die Papierverpackung sind durch PEFC zertifiziert. Ein Siegel, das nachhaltige Waldbewirtschaftung auszeichnet. Da die dm Drogerie das Streu nicht selbst herstellt, weiß ich nicht welches Unternehmen sich dahinter verbirgt. Vielleicht Cat’s Best. (Hinweis: Das Streu hatten meine Katzen schon mal und ich kann daher sagen, dass ich es für Langhaarkatzen nicht empfehlen würde, da sich das Streu im Fell verfängt und es überall hin getragen wird.)
  • Greenwoods, eine Marke der Matina GmbH aus München, hat neben Bentonit- und Silikatstreu auch Öko-Klumpstreu im Sortiment. Das Streu ist laut Greenwoods auf Holzbasis aus 100% reinen, natürlichen und nachwachsenden Pflanzenfasern und ist komplett frei von chemischen Zusatzstoffen. Es ist ebenfalls durch PEFC zertifiziert. Eingepackt ist es in einem festen Papiersack. Hergestellt wird es vom Unternehmen, das auch Cat’s Best produziert.
  • Dehner Best Nature Öko besteht aus Pflanzenfasern, die aus unbehandelten Tannen und Fichten aus nachhaltiger Forstwirtschaft in Deutschland gewonnen werden. Laut Hersteller ist das Streu ohne künstliche Zusatzstoffe. Verpackt ist es in einem stabilen Papiersack. Wer das Streu für Dehner produziert ist mir nicht bekannt.
  • Super Benek Corn Cat Natural ist ein Katzenstreu aus Mais und kommt aus Polen. Die kleinen Säcke sind aus Papier, die großen allerdings aus Plastik. Es soll auch für Langhaarkatzen geeignet sein, da es sich nicht so schnell im Fell verfängt wie manche feinen Holzstreus.
  • Die positiven Reviews im Netz überschlagen sich, wenn es um das CatOkay Organic Katzenstreu geht. Es besteht zu 100% aus Getreidefasern. Verwendet wird die Spreu, die bei der Herstellung von Mehl anfällt und ein Abfallprodukt ist. Der Hersteller gibt an, fast 100% der Rohstoffe aus Deutschland zu bekommen und in Deutschland zu produzieren. Die Wege befinden sich in einem Umkreis von 100 Kilometern rund um die Produktionsstätte. Eingepackt ist das Streu in einem Papiersack. Laut den Testberichten soll es auch bei Langhaarkatzen funktionieren, Gerüche gut binden, sehr gut klumpen und nicht oder kaum aus der Toilette getragen werden. Das ist das Streu was meine Katzen als nächstes ausprobieren werden.

Zwei) Falls es mit pflanzlichem Streu nicht klappen will: Bentonit-Streu aus Deutschland, mit kurzen Transportwegen und mit Renaturierungsprojekten nach dem Abbau des Gesteins. Die Marke BioKat’s (gehört zu Gimborn) gibt an ihren Naturton in Deutschland abzubauen. Von der Grube bis zur Produktionsstätte sind es maximal hundert Kilometer. Sie arbeiten mit Geolog*innen zusammen und renaturieren und rekultivieren die Tonabbaugruben, sodass später wertvolle Lebensräume wie Mischwälder und Wiesen entstehen. Die Verpackungen sind je Sorte unterschiedlich. Manche sind in fester Papierumverpackung, andere in Plastik.

Testberichte zu Katzenstreu finden sich beispielsweise bei den Taubertal-Persern.

Das umweltfreundliche Katzenklo und alles drumherum

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Wer hochwertig kauft, muss womöglich nur einmal kaufen. Und ich bin der Meinung, dass das dann auch schon mal eine gut verarbeitete Katzentoilette aus Plastik sein kann. Im Gegensatz zu anderen Materialien gibt es die Klos aus Plastik in allen erdenklichen Größen und Formen, sodass selbst für riesige Maine Coons eine geeignete Toilette zu finden ist. Nachhaltig ist es, solche Toiletten zum Beispiel Second Hand zu kaufen.

Mit etwas Geschick wäre es machbar eine eigene Katzentoilette zu bauen. Eine Box aus Holz mit einer Blechwanne (vielleicht ein altes großes und tiefes Kuchenblech) ist eine umweltfreundliche und sehr langlebige Möglichkeit.

Fertig zu kaufen gibt es zum Beispiel eine Katzentoilette aus Emaille von Katchit. Mit einem stolzen Preis von 190 Euro wäre das jedoch eine wohl überlegte Anschaffung. Zu Bedenken ist, dass im Haushalt optimalerweise eine Katzentoilette mehr als Katzen vorhanden sein sollte. Bei drei Katzen würde das also vier Katzenklos bedeuten.

Eine günstige Alternativ wäre der “Recycled Bamboo Litter Tray” von Beco Pets. Der kostet rund 20 Euro und ist in der Größe für eher kleine Katzen geeignet. Er besteht aus Bambus und Reishülsen, weshalb er nach der Entsorgung in seine Teile zerfällt und biologisch abgebaut wird (laut Hersteller).

Ebenfalls von Beco Pets ist eine Streuschaufel aus Bambus und Maisstärke. Wie bruchsicher die ist, kann ich nicht sagen. Streuschaufeln aus Metall gibt es einige. Zum Beispiel die von Karlie, wobei ich vermute, dass da der Griff aus Plastik sein könnte. Auf der Suche nach Streuschaufeln aus Metall, konnte ich leider immer nur Amazon-Links und keine Herstellerwebseiten entdecken. Gefunden habe ich dort aber zum Beispiel welche von den Marken Steinhammer (mit Griff aus Holz) und Mr. Ollie (aus schwarzem Metall).

Da Katzen gerne mal das Streu ihrer Toilette durch das ganze Haus tragen oder aus der Box scharren, ist eine Auffangmatte vor der Toilette sinnvoll. Es gibt Einwegmöglichkeiten, aber auch verschiedene Vorleger aus Gummi oder Plastik. Ich habe die besten Erfahrungen mit Badteppichen aus Baumwolle gemacht, die hochflorig (und/oder aus Chenillengarn) sind und das Streu dadurch sehr gut auffangen können. Diese lassen sich ausschütteln und auch problemlos waschen, wenn man etwas mehr als Streu daneben gegangen ist. Die Badematten sollten möglichst aus Pflanzenfasern sein, damit nicht bei jedem Waschgang Mikroplastik ins Wasser gelangt.

Nachhaltige Küchentücher, Reiniger und Kleiderbürste

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Katzen machen Dreck. Und sie verlieren ständig ihre Haare, besonders an Orten, wo sie sich schubbern, putzen und betten.

Wenn dann noch eine Krankheit besteht, die die Katze dazu veranlasst unsauber zu werden oder wenn die Katze einen besonders empfindlichen Magen hat und sich daher des Öfteren übergeben muss, kommt man schnell an seine Grenzen. Nachhaltig wäre es natürlich diese Hinterlassenschaften mit einem wiederverwendbaren Lappen zu entfernen. Ich persönlich habe mich jedoch für recycelte Küchentücher entschieden. Die der Eigenmarke der dm Drogerie sind zum Beispiel halb so groß wie die üblichen, weshalb automatisch weniger verwendet wird.

Statt fertige Reinigungsmittel in Plastikflaschen, klappt es auch mit selbstgemachtem Essigreiniger. Dieser eignet sich nicht nur für Flächen, sondern auch für das Auswaschen der Katzentoiletten. Dafür mische ich zwei Tassen (destiliertes/abgekochtes) Wasser mit ungefähr zwei Esslöffeln Essig (bei Essigkonzentrat natürlich weniger) und fülle das in eine Sprühflasche.

Wer nicht selbstrühren möchte, könnte sich bei den Produkten von Frosch umsehen. Der Küchen Hygiene-Reiniger beispielsweise ist vegan, frei von Mikroplastik, die Inhaltsstoffe kommen aus Europa und die Flasche ist zu 100% aus Altplastik. Frosch arbeitet Cradle-to-Cradle. Was das genau bedeutet, kannst du bei Perspective Daily als Comic nachlesen.

Katzenladys und Katzengentlemen behaupten ja gerne mal, dass sie sich ohne Katzenhaaren an den Klamotten nicht richtig angezogen fühlen. Ob das nur der Versuch ist, sich das Ganze schön zu reden, mag ich nicht beurteilen. Ich selbst trage meistens schwarze Klamotten, worauf die Haare schnell sichtbar sind. Zuhause stört mich das nicht, aber sobald ich einen Termin habe, wo es mir wichtig ist einigermaßen anständig zu erscheinen, bin ich die erste die nach der Kleiderbürste greift. Zudem müssen regelmäßig die Schlafplätze und Kratzbäume enthaart werden.

Die Krux: Ich finde, dass diese Fusselrollen mit Klebestreifen zum Abreißen am Allerbesten funktionieren und gerade die sind alles Andere als umweltfreundlich und Zero Waste. Deshalb haben sich über die Jahre hier zu Hause viele Alternativen angesammelt. Jede*r scheint auf was anderes zu schwören.

Ein Staubsauger mit Polsteraufsatz funktioniert meiner Meinung nach ganz passabel bei den Katzenplätzen. Aber Klamotten enthaaren die nicht sonderlich effektiv. Die sogenannte “Wunderbürste” der Bürstenmanufaktur Leistner Bürsten ist aus Buchenholz und die gebogenen Bürsten synthetisch. Sie eignet sich ebenfalls gut für Polster und recht passabel für Kleidung, wenn die Katzenhaare bereits richtig tief im Gewebe sitzen. Bei meiner Recherche wurde ich noch auf die Fusselbürste des Bürstenhauses Redecker aufmerksam. Diese Bürste kenne ich selbst nicht, habe aber Interesse sie mir irgendwann anzuschaffen. Sie ist aus Buchenholz und Kautschuk. Nicht plastikfrei, aber robust ist der Paku-Paku, den ich nun schon viele Jahre habe und für mich die Nummer Eins für Kleidung ist. Es handelt sich dabei um eine selbstreinigenden Fusselroller, der die entfernten Haare im Inneren aufsammelt und ab und zu geleert werden muss. Ursprünglich kommt er aus Japan, aber mittlerweile gibt es weitere Marken die ganz ähnliche Fusselroller im Sortiment haben.

Fellpflege

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Umso öfter Katzen gebürstet werden, desto weniger verlieren sie ihre Haare in der Wohnung. Besonders hilfreich ist das während des Fellwechsels. Viele Katzen genießen es gebürstet zu werden, andere müssen sich vielleicht erst daran gewöhnen und manche mögen es einfach nicht. Für Massagen und für Kurzhaarkatzen, die nicht notwendigerweise gebürstet werden müssen, gibt es einige vegane und umweltfreundliche Bürsten. Zum Beispiel die kleine Bürste von tek aus Eschenholz, Hainbuche und Naturkautschuk. Oder die veganen Haarbürsten von KostKamm, die aus Olivenholz oder Buchenholz gefertigt sind und deren Borsten aus Sisal bestehen.

Die Fellpflege von Langhaarkatzen ist sehr intensiv und kann je nach Haarstruktur schwierig zu bewältigen sein, besonders wenn die Katze es gar nicht mag gebürstet zu werden. Wir scheren unsere beiden Langhaarkatzen deshalb zweimal im Jahr. Erstaunlicherweise lassen sie das lieber über sich ergehen als die regelmäßige Fellpflege. Ganz drumherum kommen sie aber natürlich nicht. Nachhaltige Bürsten aus umweltfreundlichem Material für Langhaarkatzen, die bis zur Unterwolle gelangen, die losen Haare rausholen und sogar verfilzte Haare entfernen, konnte ich leider nicht finden. Die beste Option ist es wohl Hochwertiges und Langlebiges zu kaufen. Es muss nicht der Original Furminator sein, aber die Serie hält was sie verspricht und ist meiner Meinung nach eine gute Investition für Langhaarkatzen.

Katzen putzen sich glücklicherweise selbst und das sogar sehr gründlich und ausgiebig. Es gibt daher eigentlich kaum einen Grund Katzen zu baden. Jedoch kann es besonders bei Langhaarkatzen mal vorkommen, dass sie etwas ihres Geschäfts am langen Fell und am Po kleben haben. Oder sie sind in Farbe, Öl oder irgendwas anderes getreten. In diesem Fall ist ein Bad unausweichlich. Dabei ist es wichtig keine zu aggressiven Mittel zu verwenden. Ein DIY Katzenshampoo, was auch Zero Waste möglich ist, habe ich damals in meinem “Wellness für Katzen”-Artikel beschrieben. Darin findet sich außerdem ein kleines DIY zum Säubern von Katzenaugen. Besonders Rassekatzen wie Perser haben mit tränenden Augen immer wieder Probleme.

Zero Waste Spielzeug

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Umweltfreundliches Spielzeug ist der einfachste Part in Sachen Zero Waste Katze. Katzen sind neugierig und spielen gerne. Es kann gut passieren, dass ein gekauftes teures Spielzeug verschmäht wird, um sich Ewigkeiten mit einem Schnürsenkel zu begnügen. Simpel darf es sein. Und “Upcycling” ist Queen. Damit der Katze nicht langweilig wird, ist Abwechselung wichtig. Besonders Katzen, die nicht nach draußen gehen, benötigen reichlich Beschäftigung. Ein paar Inspirationen möchte ich kurz aufzählen.

  • Gefüllte Rascheltüte aus Papier (z.B. alte Brötchentüte, Inhalt: Nüsse, Zeitungsschnipsel oder auch Leckerli | Kater Shodan liebt die zerknüllte Tüte ohne Inhalt)
  • Gefüllte Klopapierrolle (Klopapierrolle mit Leckerli oder Raschelmaterial füllen und die Enden nach innen umknicken um sie zu verschließen)
  • Fummelkiste aus Karton (Karton mit Zeitungsschnipseln und einem Ball füllen, schließen, kleine und große Löcher in den Karton schneiden | Offenen Karton nehmen, Klopapierrollen reingeben, Leckerli in die Rollen tun und diese mit Zeitungsschnipseln verschließen)
  • Selbstgenähtes Kissen mit Katzenminze (Alte Stoffreste zusammennähen und mit Katzenminze und gegebenfalls etwas Watte oder anderem Material wie Dinkelspelzen oder Kirschkernen füllen)
  • Filzbälle (Die Haare der Katzen nach dem Bürsten aufheben und zu Bällchen filzen)
  • Flaschenkorken an Schnur oder Angel (Zum gemeinsamen Spielen)
  • Kastanien (Werden durch die Wohnung geschossen)
  • Kastanienkiste (Offenen Karton mit vielen Kastanien füllen und Leckerli dazwischen packen)

Plastikfreies Spielzeug für Katzen gibt es natürlich auch im Handel. Bei Fressnapf finden sich zum Beispiel zwei Holzspielzeuge der Marke “More for Cats”. Einmal eine Kreiselbahn und eine Spielbox. Shops wie Designed by Lotte, Bio For Pets oder Purrmania führen ebenfalls müllreduziertes Spielzeug.

Plastikfreie Transportbox

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Ziemlich unmöglich. Zwar gibt es Weidenkörbe mit Metallgitter davor, aber diese sind meiner Meinung nach besser als Schlafmöglichkeit innerhalb der Wohnung geeignet. Dann natürlich ohne Gitter. Das Problem dieser Weidenkörbe ist, dass sie nur eine kleine Einstiegsmöglichkeit haben und Katzen nur schwer rein- und wieder rauszubekommen sind. Für den Besuch bei dem*der Tierärzt*in gestaltet sich das sehr hinderlich. Die Katze hat im Weidenkorb viele Möglichkeiten zum Festkrallen und könnte sich verletzen. Wird die Katze vor Stress oder aus Krankheit unsauber im Korb, lässt sich dieser nur sehr schwer reinigen.

Für mich steht fest, dass für jede Katze in jedem Katzenhaushalt eine Transportbox zur Verfügung stehen sollte. Irgendwann kommt immer der Moment, indem sie dringend benötigt wird. Aber ich würde auf eine Transportbox zurück greifen, die groß genug ist, außerdem leicht gereinigt werden kann und sowohl eine seitliche Öffnung, als auch eine von oben hat. Daher auch hier mein Hinweis lieber eine hochwertige und langlebige Transportbox zu kaufen und das am Besten Second Hand. Neben den üblichen aus Plastik und Metall, gibt es diese Gitterkäfige, die oft für Hunde genutzt werden, die im Kofferraum mitfahren. So eine in klein und mit einer Decke darin und darüber, wäre zumindest eine plastikfreie Möglichkeit.

Kratzbaum aus Naturmaterial

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Da Kratzbäume schwierig zu säubern sind und fremde Katzengerüche lange an ihnen haften, würde ich in dieser Kategorie von einem Second Hand Kauf absehen. Besonders Wohnungskatzen benötigen unbedingt Möglichkeiten, um ihre Krallen zu schärfen und zu kürzen. Kratzbäume werden aber auch zur Kommunikation benutzt, denn durch das Kratzen werden Duftstoffe freigesetzt, die zur Markierung dienen. Da Katzen gerne klettern und auf erhöhten Positionen liegen, ist neben Kratzbrettern aus Sisal oder Karton, ein hoher Kratzbaum zu empfehlen.

Das Angebot der Kratzbäume ist zahlreich. Wichtig für deine Katze sind die mit Sisal umwickelten Stämme. Diese sollten nach Möglichkeit an der Größe der Katze angepasst sein. Katzen strecken sich gerne nach oben zum ausgiebigen Kratzen. Viele Sisalstämme an Kratzbäumen sind zu schmal und niedrig, sodass Katzen eine geduckte Haltung einnehmen, um kratzen zu können. Daher finde ich Kratzsäulen oder Kratztonnen optimal. Diese sind meistens mit Sisalplatten umwickelt, anstatt mit Sisalseil, was dazu neigt sich irgendwann zu lösen und abzuwickeln.

Du kannst darauf achten, dass er wertig gebaut ist und daher lange hält. Kratzbäume aus Holz sind stabil und lassen sich erweitern oder reparieren, falls das irgendwann nötig sein sollte. Abnehmbare Kissen oder Bezüge, die waschbar sind, sind ein weiteres gutes Kriterium für lange Haltbarkeit.

Die Kratzbäume von Natural Paradise sind im Vergleich recht günstig. Meine Katzen haben schon seit ein paar Jahren die XXL Kratzsäule und die ist meine persönliche Empfehlung.
Die Kratzbäume von Stylecats sind FSC- und PEFC zertifiziert.
Durch den blauen Engel, FSC und Green Label Plus zertifiziert sind die Kratzbäume von MyMiu. Diese sind durch verschiedene Größen und Farben individualisierbar, aber eben auch kostspielig.
Richtig schön finde ich die Kratzbäume von Catzup aus Österreich. Statt Plüsch wird hier Baumwolle verwendet. Und im Vergleich zu anderen Designer-Kratzbäumen sind sie preislich absolut im Rahmen, denn die Bäume werden in Handarbeit gefertigt.
In eine ähnliche Kerbe schlägt Schnurrwerk aus Deutschland. Diese Bäume sind Einzelanfertigungen auf Wunsch. Statt ausschließlich neue Materialien zu verwenden, wird bei Schnurrwerk Upcycling betrieben. Alte Weinkisten, Obstkörbe und Palettenholz werden verbaut, wie auch Kaffeejutebeutel als Hängematten zweckentfremdet.

Ein Beispiel für einen selbstgebauten Kratzbaum habe ich bei Utopia gefunden.

Kratzmöbel aus Pappe gibt es mittlerweile fast überall. Diese können irgendwann über den Papiermüll recycelt werden. Kater Shodan kratzt daran am Allerliebsten. Kater Amaru bevorzugt unbehandeltes Holz und Katze Mimi ist mit Sisal zufrieden. So hat jede Katze ihre Vorlieben.

Das Katzenbett

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An dieser Stelle werde ich auf Produktempfehlungen verzichten, denn Katzen suchen sich ihre Schlafplätze am Liebsten selbst aus und selten sind das die teuren Körbe, die wir extra für sie angeschafft haben. Trotzdem solltest du mehrere Rückzugsmöglichkeiten und Ruheorte für deine Katzen schaffen. Das könnte eine kuschelige Decke auf dem Sofa sein, eine kleine Höhle im Regal oder eine Liege an der Heizung.

Viele Katzen schlafen gerne in der Nähe ihrer Menschen. Henrik und ich arbeiten im Home Office, weshalb wir im Büro Liegemöglichkeiten integrieren mussten, damit sich nicht kreuz und quer auf die Tastatur oder vor den Bildschirm gelegt wird. Dafür wurde beispielsweise die Fensterbank frei geräumt, um einen kuscheligen und warmen Ausguckplatz zu kreieren. Auf dem Schreibtisch steht zusätzlich ein kleiner Karton mit Kissen darin, sodass sie ganz nah sein können, aber trotzdem nicht bei der Arbeit stören.

Mit Hilfe eines offenen Kartons und eines alten großen Shirts, lässt sich im Handumdrehen eine Kuschelhöhle basteln. Dafür wird der oben geöffnete Karton auf die Seite gelegt und das Shirt drüber gestülpt, sodass die Kopföffnung des Shirts über der offenen Seite des Kartons liegt.

Sonstiges

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Dinge die ich jetzt nicht extra auflisten wollte, sind zum Beispiel Futternäpfe. Da tun es einfache Keramikteller. Geschirr lässt sich günstig auf Flohmärkten oder in Second Hand Läden besorgen. Und flache Teller haben den Vorteil gegenüber tiefen Näpfen, dass die Schnurrhaare nicht an den Rand stoßen und die Katze gut mit ihrer Katzenschnute an das Futter kann. Besonders für Menschen die mit kurznasigen Katzen leben, ist das wichtig.

Etwas was sich nicht vermeiden lässt, ist der regelmäßige Tierärzt*innenbesuch. Selbst wenn die Katze nie krank ist, fällt Einwegmaterial für Impfungen, Entwurmungen und Co an.

Katzen benötigen keine Halsbänder. Diese können sogar gefährlich werden, wenn die Katzen damit hängen bleiben und sich strangulieren.

Mein Fazit

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Mit Katzen wohnen und gleichzeitig auf den ökologischen Fußabdruck des Haushalts zu achten, ist eine große Herausforderung. Als Veganerin mit Katzen zu leben ist zudem ein ethisches Dilemma. Menschen die das nicht akzeptieren können, sollten dementsprechend auf Katzen in ihrem Haushalt verzichten.

Mein persönliches Fazit ist, dass das Konzept einer Zero Waste Katze in Menschenhaushalten nicht möglich ist, sofern sie ihren Bedürfnissen entsprechend behandelt werden soll. Weniger Müll zu verursachen ist ein hohes Bestreben, erfordert Zeit und manchmal auch die nötigen finanziellen Mittel. Ist das Streben danach das alles wert? Ja, davon bin ich überzeugt.

Zum Weiterlesen

Ich stehe mit keinem der genannten Unternehmen oder Organisationen in Verbindung und es handelt sich hier auch nicht um bezahlte oder unbezahlte Kooperationen. Alle von mir genannten Marken sind Beispiele. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Aber gewissenhaft recherchiert und mit viel Mühe zusammen getragen.
Freigänger-Katzen haben andere Bedürfnisse als reine Wohnungskatzen. Kranke Katzen stellen zusätzliche Herausforderungen. Alle hier genannten Lösungsansätze, Ideen und Vorschläge müssen nicht pauschal in jeden Katzenhaushalt passen und nicht für Jede*n umsetzbar sein.

Über deine Anregungen und weitere Tipps freue ich mich in den Kommentaren. 🙂

Bis bald

Kommentare 5

  1. Oh wow, das ist ein toller und sehr umfangreicher Artikel. Vielen Dank für deine Mühe die du damit hattest. Das sind Themen über die ich mir auch schon länger Gedanken machen und nicht weitergekommen bin. Gerade mit deinen Empfehlungen für Katzenstreu und Kratzbaum bin ich gerade super glücklich. 🙂

    Liebe Grüße
    Nadine

  2. Ein toller Artikel! Schwierig wird es mit dem Futter, wenn die wählerische Katze eine spezielle Diät benötigt, mein gelber Sack ist tatsächlich fast nur mit Katzenfutterverpackung gefüllt, und das nicht zu knapp. Zur Toilette habe ich noch einen Tipp, die ModCat. Diese ist aus stabilem Kunststoff, der mindesten ein Katzenleben hält. Dazu gibt es einen Einsatz – auch aus Kunststoff – der so lange hält, wie eine normales Katzenklo. Ich ärgere mich, dass ich die nicht viel früher gekauft habe. Der Furminator ist aus meiner Sicht unschlagbar, ich habe im Laufe meiner 30 Jahre Katzen etliche Bürsten gekauft, alle so semigut. Den Furminator habe ich nun schon über 10 Jahre und gehe davon aus, dass er meine Katzen überleben wird.

  3. Hallo liebe Erbse, vielen Dank für diesen tollen Artikel! Ich habe mir auch schon meine Gedanken zu diesem Thema gemacht und ich muss sagen, zumindest was das Futter angeht, sind mein Mann und ich da eh schon recht gut aufgestellt, finde ich: OmNomNom, Catz Finefood, MjamMjam (wie schon jemand erwähnte, gibt es dort bereits Futter aus Insekten, haben meine aber noch nicht probiert, das muss ich bei meiner nächsten Bestellung mitbestellen), Bio for Cats und Lucky Kitty. Alles made in Germany. Lediglich die Größe der Dosen bei Lucky Kitty sind mir ein Dorn im Auge, so dass ich hier vielleicht Ersatz suchen werde.

    Beim Thema Katzenstreu haben wir zu 100% Verbesserungsbedarf, wir nutzen zur Zeit noch Tigerino :-((( ich werde wohl demnächst zu dm gehen und das von Dir aufgeführte Streu kaufen und hoffen, dass sie es annehmen. Denn offline zu kaufen ist ja mit Sicherheit auch besser für die Ökobilanz. Langhaarkatzen haben wir keine, von daher…

    Die Katzentoilette aus Emaille hatte ich schon mal gesehen, finde sie aber zu klein. Wir haben stabile aus Plastik, die wir auch nicht oft ersetzen müssen, also werden wir wohl dabei bleiben.

    Wie gesagt, Dein Artikel ist toll und Du hast mal wieder richtig gut recherchiert. Ich habe ihn auch schon in FB und in einer Whats App Gruppe (eigentlich zum Thema Metal, aber ein paar Katzenbesitzer gibt es da auch *lach*) geteilt, aber leider keine Reaktionen erhalten. Na ja, immerhin ist mein Mann mit den Änderungen einverstanden, das ist doch schon mal was. Dann muss ich nur noch unsere Stubentiger überzeugen…

  4. Liebe Erbse, als ich die Tage im dm war, um mir das von Dir genannte Einstreu zu kaufen, habe ich gesehen, dass es dort neu auch das Futter von Green Petfood gibt! Da habe ich doch direkt mal von jeder Sorte Nassfutter(3 Stück gab es) je einen Beutel zur Probieren mitgenommen. Und ich hab mich total gefreut, dass ich durch den offline Kauf zusätzlich ökologischer handeln kann! Und: 0,04 EUR war das Futter pro Päckchen günstiger als online, wenn ich das richtig gesehen habe.
    P.S.: 2 der 3 Sorten lieben meine beiden schon mal 🙂

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