Insane Goat Boy

Vor beinahe fünf Jahren war ich mal im Zuge eines Mittelaltermarkts im Tierpark Sababurg. Mitten im Reinhardswald. Urwald. Viele alte Tierrassen, die bei den Hochleistungsnutztieren heutzutage nicht mehr mithalten können (ürgs, allein die Begriffe :D) und deshalb vom Aussterben bedroht sind. Und reichlich Wildtiere, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in den Tierpark gelangt waren. Damals war ich nur kurz an den Gehegen und empfand manches als eher suboptimal gelöst, daher war ich mehr als gespannt, als wir heute einen Ausflug zur Sababurg machten. Ich bin wirklich begeistert von den Kontaktzonen dort. Tiere entscheiden auf den großflächigen Bereichen selbst, ob sie zum Menschen wollen oder nicht. In den fünf Jahren hat sich einiges getan. Die Tiere scheinen alle wahnsinnig viel Platz zu haben und manchmal muss man suchen, um sie zu entdecken oder findet einfach keins. Und das ist vollkommen richtig so. 🙂 Davon ab ist die Gegend dort mit den vielen Wäldern, den unterschiedlichen Bäumen und Pflanzen, ein unbeschreiblich schönes Erlebnis für einen langen Spaziergang. Der Tierpark Sababurg schreibt, dass allein deren Heckrinder eine Fläche von 15 ha zur Verfügung haben. Der Frankfurter Zoo habe insgesamt gerade mal 11 ha. Was zum Teufel… dachte ich. Und ja, ich glaube es, denn gerade die Rinder, Rotwild und Co habe so große Weideflächen, dass man gar nicht so weit gucken kann. Ich mag es dort. Und vielleicht komme ich wieder.

Mein Nachmittag bestand beinahe nur aus Highlights. Erst das wundervolle Waschbären-Paar, was ich stundenlang hätte beobachten können, dann das zufällig dort wohnende Mauswiesel, was zwischen dicken Hängebauchschweinen umherwuselte (es war einfach nur unglaublich entzückend!) und die Wellensittiche, die in einer großen Voliere in Schwärmen flogen und auch das eine sogenannte Kontaktzone war, die mich ganz nah an die Federtierchen heran ließ. Wir beobachteten bedrohte Wildpferde beim spielen. Und einmal mussten wir flüchten, weil ein zwei Meter großes Schwein so sehr stank, obwohl es an der frischen Luft war und wir eigentlich nicht zimperlich sind. 😀 Henrik lockte jedes Tier mit Handpüpsen an und besonders eines der Schafe reagierte so wahnsinnig cool darauf, dass es mich jetzt immer noch zum Lachen bringt. Es hörte Henriks Handpüpse, trabte direkt zu ihm hin und hatte einen so stark irritierten, aber auch neugierigen Blick drauf, dass wir ewig bei ihm verweilten und wir uns gut zusammen amüsierten. Es war beinahe so, als ob es uns irgendetwas mitteilen wollte. Lustig haben auch die Erdmännchen reagiert, denn das Männlein, was gerade Wache schob, konnte Henriks Handpüpse zuerst nicht einordnen. Immer mehr Erdmännchen hörten das Geräusch und stellten sich auf.
Besonders zu erwähnen ist der von mir getaufte „Insane Goat Boy“. Ein junger Ziegenmann, der ein wahnsinnig verpeiltes Wesen hat und ich jede Sekunde fürchtete, von seinen Hörnchen aufgepiekst zu werden. ;D Er war so unterhaltsam und folgte uns sogar ein Stück. Seine Frisur, sein gesamtes Auftreten und wie er sich manchmal einfach auf den Boden fallen ließ um seine kleinen Hörner am Boden langzuschrappen. Immer mit dem „Insane Goat Boy“-Blick in den irren Äuglein. Ich könnte immer so weiter erzählen. Immer weiter und weiter. 😀 Aber ich zeige euch nun lieber ein paar Schwarz/Weiß-Eindrücke.

Exmoorponys Kassel SababurgKirbys Dreamland Kirby tree Kassel Sababurglachendes Schaf Kassel SababurgWaschbär raccoon sababurg kassel creep Mülltonne WimmelbildZiege Goat sababurg Kassel creep edition

P.S.: Errät Jemand wem der Baum mit der Astnase ähnlich sieht? 😀 Ich habe im Bild einen Wink versteckt.

Kommentare 2

  1. Hach schön! Besonders das Bild mit dem Wellensittich entzückt mich alte Vogellady ja.
    Waschbären habe ich in Dänemark in einem kleinen Tierpark, in dem es auch nur ein paar Tierarten gab, gestreichelt. So niedlich! Dass die Tiere dort mehr Platz haben, finde ich gut. Der Wildpark hier in Leipzig ist zwar nicht ganz so groß, glaube ich, aber man sieht auch nicht immer Tiere, weil sie sich auch einfach mal verstecken und ihre Ruhe haben können. Und das ist auch gut so. 🙂

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