Du hast uns einen Tag nach deinem Einzug früh am Morgen mit dem Wort „Kakao“ geweckt. „Kakao Kakao“, riefst du immer wieder bis wir endlich merkten, dass du es bist der da spricht.
Du redest manchmal wie ein Wasserfall und brummelst in einem tiefen Ton der ganz beruhigend auf mich wirkt.
Du hättest mich und ich hätte dich niemals kennen gelernt, wenn ich damals nicht auf unsere Nymphensittiche allergisch geworden wäre und wir so Kontakt zu einem Tierschutzverein fanden.
Du hast keine Zähne mehr, kaust mit deinem Kiefer aber trotzdem wie ein Tyrannus Saurus Rex.
Du lässt dich ohne größere Proteste baden, wenn du mal wieder Durchfall hast und dein Po ganz verklebt ist. Wir verzeihen dir jede einzelne Hinterlassenschaft die du nicht so kontrollieren konntest wie du wolltest. Und auch, dass du mal deine Schwanzspitze wie einen Pinsel benutzt hast.
Du hast die längste Katzenzunge die ich jemals gesehen habe. Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt wie du sie rollen und strecken kannst.
Du hast mich sofort verzaubert, obwohl ich mir niemals vorstellen konnte mit Perserkatzen zu wohnen. Du hast meinem jungen Ich damals gezeigt, dass ich nicht zum „Snob“ werde, nur weil du sowas wie eine Rassekatze bist.
Du hast mit Mimi eine Katzenfreundin fürs Leben gefunden. Ich schmelze dahin, wenn sie dir das Köpfchen putzt und dich liebevoll umsorgt, obwohl du ihr deine Zuneigung ganz anders zeigst.
Du bist ein Genie wenn es um den Leckerlieturm geht. Wir waren überrascht wie schnell du den Bogen raus hattest und wie die Mädchen vergebens versuchten deine Tricks abzuschauen.
Du hast ein rosa Näschen, was sich wie ein Stimmungsring verfärbt, wenn es dir mal nicht so gut geht.
Du bist auf Katze Kyoko zugegangen und wurdest ihr ein Freund, den sie noch nie zuvor in ihrem Leben hatte. Du bist auch das Bindeglied zwischen Mimi und Kyoko, die sich ansonsten stets aus dem Weg gehen würden.
Du hast noch nie nach uns gehauen oder versucht zu beißen.
Du hast auch keine Probleme mit unseren Ratten. Sie sind dir schlichtweg egal. Und sie haben keine Angst vor dir.
Du findest kleine Kinder suspekt. Sie stehen für dich auf der gleichen Stufe mit Staubsaugern.
Du läufst jedes Mal im Flur Patrouillie auf und ab, wenn du außerhalb der Wohnung etwas ausgemacht hast, was für mich eine Gefahr darstellen könnte.
Du bist immer bei mir, wenn es mir schlecht geht. Ich darf mein Gesicht in dein Fell graben um zu weinen.
Du hast mal einen Versicherungsvertreter an der Tür verscheucht, als du merktest wie überfordert und verängstigt ich von dieser Situation war. Sein Gesicht werde ich nie vergessen.
Du lässt dich nicht gerne zudecken, weil dich die Enge stört.
Du bist der Grund für so viele Mindfuck-Geschichten die ich mir über dich als Autoverkäufer Floyd, der gerne Zigarre raucht und nachts mit den Krähen philosophiert, ausgedacht habe.
Du liebst die Streicheleinheiten auf deinem Nasenrücken. Dafür hasst du es herumgetragen oder generell auf den Arm genommen zu werden.
Du hast ganz zarte rosafarbene Lippen, die dich bei so manchen Gesichtsausdrücken unheimlich menschlich wirken lassen.
Du lässt dich von uns am ganzen Körper rasieren. Bürsten findest du aber überaus unheimlich.
Du löst bei unserer Freundin Lisa, die eine Katzenhaarallergie hat, keine allergische Reaktion aus.
Du putzt mir manchmal den Kopf. Und obwohl ich den Gedanken von Katzenspeichel in den Haaren nicht so mag, lasse ich dich gewähren, weil ich verstehe was du mir damit sagen willst.
Du kannst nicht nur „Kakao“ und „eh eh eh“ sagen, sondern auch quaken.
Du löst in mir Heimweh aus, wenn ich mal eine Nacht nicht zuhause bei dir bin.
Du beschützt mich vor Geistern, weil ich mir einbilde, dass du als Katze mit einem Bein in der Anderswelt stehst.
Du hast es geschafft, dass Henrik seine Scheu vor so vielen Tieren verloren hat.
Du bist der Grund, weshalb ich als Veganerin trotzdem rohes Fleisch zuhause habe.
Du hast Henrik zwar gern, aber du legst dich generell zwischen uns oder protestierst mit deiner lauten Stimme, wenn er mir näher kommt. Manchmal muss er nur irgendwelche Schlüsselwörter sagen und sofort drängelst du dich unauffällig zu mir.
Du hast beim Tierschutz zusammen mit Mimi in einer WG mit einem riesigen alten Hund gewohnt. Deine Vergangenheit kennen wir leider nicht.
Du hast deine Tierarztbesuche häufig in Verbindung mit einem Buddytag mit Henrik gemeisterst.
Du hast Angst vor Stoffäffchen. Genauso wie ich.
Du bist damals nicht mehr von der Haustür gewichen, als wir in der alten Wohnung unter einem schizophrenen Alkoholiker-Nazi wohnten und deshalb alle paar Abende über mehrere Monate die Polizei im Haus war.
Du wurdest frisch tätowiert bevor du zu uns kamst, obwohl du bereits gechipt warst. Wir machen manchmal Scherze, über deine von uns erdachte Knastvergangenheit und dieser Tätowierung.
Du stubst mich mit deiner Pfote an, wenn du von mir gestreichelt werden willst.
Du bist Liebe auf den ersten Blick.
Du bist so viel mehr.
<3
Erbse … :´(
Auch uns haben in den vergangenen zwei Jahren mehrere Gefährten verlassen. Dass das natürlich ist, wenn man mit (vielen) Tieren zusammenlebt, daran werde ich mich wohl nie gewöhnen.
Ich wünsche dir, dass diese schlimmste Zeit ganz bald vorüber ist und du dann mit Freude an all die schönen Erinnerungen denken kannst.
Lieben Gruß, Rina
Das ist ein Loch das man mit der zeit mit den Erinnerungen stopft, manchmal tropft es auch nach langer Zeit noch, aber man vergisst nie. Ich finde das ist ein großer Trost.
<3
Jetzt muss ich wirklich weinen.
Wünsche dir/euch viel Kraft und… keine Ahnung. :((
ich kannte den kater fast so gut wie dich. ruhe in frieden katerchen
Ach süßer Floyd 🙁 Das ist so traurig und es tut mir so leid für euch 🙁 Du hast das wirklich ganz wunderbar geschrieben. Fühl dich gedrückt!
Oh das hast du so wunderschön geschrieben!!Ich sitze weinend vor dem PC und weiß ganz genau, wie du dich jetzt fühlst.Das tut mir soo leid für dich(euch)!Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft…du bist so ein toller Mensch!
Es tut mir leid für euch :'(
Es tut mir so so so leid!
Ich bin ja eher eine stille Leserin deines Blogs.
Dieser Eintrag hat mich sehr berührt. Ich finde das eine wunderschöne Liebeserklärung.
Das Ende macht mich traurig.
Es tut mir leid für euch, dass Floyd gestorben ist.
Aber er hat euch eine schöne Zeit geschenkt
Auch ich hatte Tränen in den Augen beim Lesen deines Artikels. Ich weiß zu gut, wie schwer es ist, ein so geliebtes Tier zu verlieren. Das musste ich schon mehrmals mitmachen. Dennoch möchte ich keine Sekunde missen, und ich bin dankbar für jede einzigartige Freundschaft. Auch wenn der Verlust unglaublich doll schmerzt… Es bleibt die Liebe und die Dankbarkeit.
Ich wünsche dir / euch ganz viel Kraft! ♥
Auf dass wir zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit unseren geliebten Menschen und Tieren vereint sind…
Liebste Grüße,
Gesa
Aufrichtiges Beileid… In solchen Situationen finde ich nie die passenden Worte. Dein Text ist so wunderschön, bewegend und liebevoll. Ich wünsche dir, dass all diese schönen Erinnerungen bald mehr Raum einnehmen als der Schmerz des Verlustes. Alles Liebe!
…was ich noch vergessen habe… vielleicht hat Mimi nicht gesehen, dass Floyd gestorben ist? Das ist sicherlich in einigen Fällen schwierig, aber bei meinen Eltern war es einmal so, dass nach Jerry’s Tod unsere Lisi losgelaufen ist, um ihn zu suchen (sie waren Freigänger), weil sie ihn nicht tot gesehen hat. Sie wurde auch nach tagelangem Suchen weder lebendig noch tot gefunden :*-( Der Tierarzt sagte, dass es Katzen hilft, ihren Partner tot zu sehen, um es zu verstehen. Eure Mimi darf ja sicherlich nicht raus, deshalb kann Floyd zum Glück nicht außerhalb der Wohnung suchen.
kann SIE Floyd nicht außerhalb suchen, meinte ich
Erbsi, das tut mir so leid, dass ich weinen muss. Ich stell mir das so schrecklich vor, wenn ich eine meiner beiden Gefährtinnen mal gehen lassen muss…
Ich erinnere mich noch dran, als wir damals bei dir waren als du deinen Geburtstag gefeiert hast und Floyd überall, außer am Kopf, geschoren war und wir noch wochenlang über dieses kuriose Bild geredet haben daheim…
Weißt du, ich glaube, dass „Herz-Katzen“ auch nach dem Tod noch bei einem sind und auf einen aufpassen…
Fühl dich fest gedrückt <3
Oh lieber floyd..
Wie traurig,dass du diese Welt verlassen musstest.. Aber wie schön,dass du dein Leben bei einer so lieben Person verbringen durftest konntest wie unsere erbse..
Es tut mir aufrichtig und aus tiefstem Herzen leid erbse,dass ihr ihn gehen lassen musstet.
Ein wunderschön geschriebener abschied.. :'(
Floyd, Du spielst nun mit meinem Garfield und meiner Kitty, die ich 2003 und 2008 gehen lassen musste. Wenn einer meiner Tierfreunde über die Regenbogenbrücke geht, stirbt auch jedesmal ein Stück von mir selbst. Erbse, so ein Zuhause wie bei Dir, das wünsche ich allen Tieren! Und Dein Floyd wird immer bei Dir sein und Du wirst es sicher spüren. So ein Seelentier geht nicht einfach für immer.
Fühl Dich lieb gedrückt…
Monster
So traurig. 🙁 Ich hab wirklich geglaubt, dass er es doch noch irgendwie packt. Aber er hatte bei euch bestimmt ein wundervolles Leben. Die Erinnerungen an ihn werden euch immer begleiten. Und auch wenn der Tod jetzt noch so präsent ist, wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo ihr euch nur an die schönen Momente erinnert und euch einfach darüber freut, dass er bei euch war. *drück*
Oh nein 🙁 komm gut über die Regenbogenbrücke, tapferer Floyd!
Oh je :,( Es tut mir so leid! Hab das gar nicht mehr mitbekommen, aber mich die ganze Zeit gefragt, wie es ihm geht und gehofft, dass es doch wieder besser geworden wäre.. Nachdem es ja anfangs so schien und er wieder etwas mehr gegessen hatte.. Es tut mir so unendlich leid!! :,( Fühlt euch alle mal geherzt! Ich kann den Schmerz über den Verlust so nachvollziehen..
Ich danke euch sehr für eure lieben und tröstenden Worte. <3
@schmelzflocke
Wir haben Floyds Körper extra nochmal zuhause aufgebarrt. Mimi und Kyoko haben ihn so noch sehen können.
Aber seit dem er weg ist, sind beide total verändert. 🙁 Mir bricht es echt das Herz. Kyoko ist wieder ängstlicher geworden und machte sogar ins Bett. Und Mimi ruft ganz häufig und sucht die Wohnung ab. Sie ist noch anhänglicher als sie sowieso schon immer war.
Ich hoffe wirklich, dass es den Beiden bald wieder besser geht.
Liebe Grüße und danke!
Hallo Erbse,
Besser kann man die Liebe zu einem Tier nicht ausdrücken. Ich hab jetzt noch Tränen in den Augen. Auch ich musste kurz nacheinander von meinen zwei kleinen Seelen auf vier Pfoten Abschied nehmen. Beides waren wie Floyd Perserkatzen. Mittlerweile haben wir einen neuen Gefährten aus dem Tierheim errettet. Er heißt Silvester, ist 13 Jahre alt und ein Tröster in so vielen Lebenslagen!!!! Er hat sich in mein Herz geschmust und ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich wünsch dir/euch viel Kraft und Mut. GLG Sandra
Oh, da rollen mir die Tränen. Letzten Juni hatte unsere Mopsdame einen epileptischen Anfall und hat diesen trotz intensivmedizinischer Behandlung nicht überlebt. Ich denke, ich weiß wie es dir geht. Ich hoffe es kommt bald die Zeit, wo du dankbar sein kannst und dich die Trauer nicht wie ein schwarzes Meer überrollt.
Ich habe grade Gänsehaut! Zwei Kater leben bei mir und die Vorstellung, dass einer davon mal zurückbleibt, zerreisst mir jetzt schon das Herz.. 🙁
🙁
[…] verstarben. Darunter Katze Kyoko, über die ich seit ihrem erst Tag bei uns schrieb. Und Kater Floyd. Als kurz danach mein Leben aber direkt gegen eine Mauer raste, hatte mich die Schreibblockade […]
mir kommen die Tränen….das ist so herzzerreißend…