Über die Weihnachtstage haben wir eine Nacht in meinem Elternhaus verbracht. Bisher nächtigten wir stets im Wohnzimmer meiner Eltern, aber seitdem meine Oma verstorben ist, ist ihr altes Schlafzimmer für Gäste hergerichtet. Sie schlief zwar schon viele Jahre nicht mehr dort, da sie keine Treppen mehr steigen konnte, aber sie war dennoch überall präsent. In jedem Winkel des Raumes fand ich eine Erinnerung. An die Zeit in der ich manche Nacht zusammen mit meiner Cousine im riesigen Ehebett mit meiner Oma übernachtete… Es war jedes Mal wie ein kleiner Urlaub. Ein kleines Abenteuer. Und das obwohl dieses Zimmer im gleichen Haus wie mein damaliges Kinderzimmer war. An die alte Nachttischlampe die nach vielen Jahrzehnten immer noch funktionierte, an die hellgrünen Möbel mit den Knäufen aus kristallenen Plastik, die grüne Deckenlampe und die schweren Vorhänge aus den Siebzigern…
Die Nacht dort zusammen mit Henrik war ungewöhnlich. Ich hatte so viele Gedanken in meinem Kopf. Fühlte mich an längst Vergessenes erinnert und vor Allem dachte ich noch lange bevor sich meine Augen schlossen, an meine Oma. Erst konnten wir gar nicht einschlafen. Wir fanden auf einem Nachttisch ein altes Buch von 1955. „Das Familienbuch der Gesundheit“. Ewig blätterten wir darin herum. Alles zusammen war wie eine kleine Zeitreise.
Als ich dann im Dunkeln lag und Henriks Schnarchen und dem alten Haus lauschte, bekam ich es immer mal wieder mit der Angst zutun. Ich träumte sehr unruhig, wachte alle paar Stunden auf. Insgesamt war es schon fast ein bisschen gruselig.
Tapferlein…
Ach Erbse, ich kann mir vorstellen, wie Du Dich gefühlt hast. Die Nacht macht ein solch bedeutsamen Zimmer auch nicht unbedingt leichter bekömmlich.
Wir gut, daß Du Dein „neues“ Leben dabei hattest- auch wenn es etwas geschnarcht hat 😉
Denk immer daran, was Du hast <3
Alles Liebe
Liebe Erbse 🙂
Ich kann gut nachempfinden, wie du dich gefühlt haben musst. Nachdem meine Oma gestorben war und ihre Wohnung in meinem Elternhaus zwei Jahre leer stand, bin ich aus meinem Zimmer aus- und in ihre Wohnung eingezogen. Es war zwar alles vertraut und mit lauter schönen Erinnerungen verknüpft. Aber ich konnte nachts trotzdem kein Auge zu machen. Es war einfach ein komisches Gefühl von da an jeden Tag in ihrer Wohnung zu sein, in dem Wissen, dass sie diese nie wieder betreten würde…
Auch wenn es etwas verspätet ist, möchte ich dir mein Beileid aussprechen und dir weiterhin viel Kraft wünschen 🙂
Liebste Grüße! 🙂