Lesemarathon 2010

Selam Welt,

morgen früh ab 9 Uhr startet der Lesemarathon 2010, ins Leben gerufen von lovelybooks.de. Ich selbst bin nicht auf dieser Seite unterwegs, aber wurde vom Bibliofeles Bücher-Forum darauf aufmerksam gemacht: http://www.bibliofeles.de/forum Wir nehmen also eher frei an diesem Marathon teil und beginnen vermutlich auch nicht alle um Punkt 9 Uhr mit dem Lesen. Falls ihr auch Interesse haben solltet den morgigen Samstag über viele Stunden hinweg mit lesen zu verbringen, freuen sich die Bibliofeles-Leute sicherlich sehr, wenn ihr einfach zu uns in den extra dafür eingerichteten Chatraum kommt oder generell im Forum vorbei schaut. So macht das Lesen gleich etwas mehr Laune. 😉 Weitere Informationen zum Lovelybooks-Lesemarathon: http://blog.lovelybooks.de/2010/10/26/lovelybooks-lesemarathon/

Ich werde ab morgen diesen Artikel dazu nutzen, um ab und zu mal eine kleinen Zwischenstand mit meiner Gemütslage bekannt zu geben. Wenn ihr möchtet, seid ihr also herzlich eingeladen bei diesem Elend beizuwohnen. 😀 – Aber nun erstmal mein vorgenommener Bücherstapel. Ich weiss jetzt schon, dass ich nicht alle Bücher schaffen werde, verspreche mir so aber ne bessere Auswahl, falls ich auf Buch XY gerade keine Lust haben sollte. Außerdem habe ich relativ leichte Kost gewählt. Man will ja nicht übertreiben.

  1. Frank McCourt – Die Asche meiner Mutter (bereits angelesen, noch 344 Seiten)
  2. David Klass – Du bist der Nächste! (300 Seiten)
  3. Tom Standage – Der Türke: Die Geschichte des ersten Schachautomaten und seiner abenteuerlichen Reise um die Welt (223 Seiten)
  4. Ally Kennen – Völlig durchgeknallt (302 Seiten)
  5. Anne Cassidy – Wer ist Jennifer Jones? (352 Seiten)

Das macht dann 1521 Seiten.

[11:04 Uhr] Im Chatraum bei den Bibliofeles-Buchmenschen angekommen. Nun hocke ich hier mit meiner Frühstücksbanane und werde ganz unbequem vor dem PC am Schreibtisch „Die Asche meiner Mutter“ zu Ende lesen. Hoffentlich.

[12:25 Uhr] Zeit für ein kleines Zitat aus „Die Asche meiner Mutter“ (Seite 247): „Wenn du dir je einen Hund anschaffst, Franziskus, pass auf, dass es sein Buddhist ist. Gutartige Hunde, die Buddhisten. Schaff dir nie, nie einen Mohammedaner an. Die fressen dich im Schlaf. Und nie einen katholischen Hund. Die fressen dich jeden Tag, freitags inklusive.“ Mr. Timoney zu Frank, welcher kurz zuvor von einer hinduistischen Hündin angegriffen wurde.

[14:13 Uhr] Ich liebe die Dialoge in diesem Buch. „Fintan Slattery sagt, für Werke der Nächstenliebe erlangen wir vollkommenen Ablass, und Paddy Clohessy sagt, Fintan, kannst du bitte mal scheißen gehen, und zwar ganz für dich allein.

[16:13 Uhr] Seite 366. Es wurde so unsagbar früh dunkel und die Zeit rennt ja förmlich. Und trotzdem komme ich nicht sonderlich gut vorran. Vor 20 Uhr möchte ich aber spätestens das erste Buch durch haben. Jedoch brauche ich eine nächste Pause. Mit Kaffee. Eigentlich hasse ich Kaffee, aber Henrik hat mich überredet.

[17:00 Uhr] Eine Erkenntnis auf Seite 395: „Was hat eine Großmutter für einen Sinn, wenn sie nicht blind wird und kein Regierungsradio kriegt?

[18:05 Uhr] Und ein interessanter Traum auf Seite 441: „…bis ich einen Traum habe, in dem jungfräuliche Märtyrerinnen mit Badeanzügen in der News of the World vorkommen, die chinesische Schriftsteller mit Schafsblasen bewerfen, und ich wachse in einem Zustand der Aufregung auf, und etwas Heißes und Klebriges pumpt aus mir heraus…

[18:29 Uhr] Gerade ’ne Reispfanne mit Gemüse und Tofu beim Chinesen bestellt. Und bemerkt, dass es sich mit Katzen unter den angewinkelten Beinen und auf dem Bauch, die Wärme spenden, sehr angenehm lesen lässt, sofern sie sich nicht bewegen, kotzen oder rumschreien.

[19:48 Uhr] Bis eben reichlich geschlemmt und dabei die aufgenommene Nachtcafé-Sendung vom SWR zum Thema Integration und Muslime an deutschen Schulen geschaut. Überaus nette Runde. Höhö. Und der „Hassprediger“ Serdar Somuncu ist auch mit von der Partie. Jetzt wird aber weiter gelesen.

[21:38 Uhr] „Die Asche meiner Mutter“ soeben beendet. Ich bin noch etwas in Gedanken versunken wegen des Buches. Mal sehen was ich mir als nächstes vornehme.

[21:54 Uhr] Frank McCourt schreibt mit so viel Witz und Sympathie und trotzdem schafft er es die Tragik seiner Geschichte mitten ins Gesicht schlagen zu lassen. Überlege, ob ich mir die Fortsetzung des Buches kaufe oder ausleihe. – Weiter geht’s mit „Völlig durchgeknallt“ von Ally Kennen.

[22:46 Uhr] Buch Nummer zwei lässt sich viel zügiger lesen. Bin nun bei Seite 54 angelangt und finde es bisher ganz nett. Ein Jugendbuch. Genaueres kann ich noch nicht sagen. Unsere Katze Mimi hat mir meine Lesezeit eben versüßt, indem sie ein großes Stück von ihrem Futter vor mir auf den Boden legte und mich auffordernd anmauzte. Bei ihr zieht das Argument eines Veganers wohl nicht. 😀 Nun, ich habe mich lieb bedankt aber den Happen abgelehnt, also hat sie ihn recht vergnügt selbst vor mir verputzt und es machte den Anschein, als wären ihre prüfenden Blicke zwischendurch eine bohrende Frage an mich: „Bist du dir sicher, dass du nicht wenigstens mal kosten willst? Miau?

[23:57 Uhr] Festgestellt, dass man vom Essen viel zu müde wird. Und der Protagonist mit dem abgehackten Finger, der Öko-Mutter und dem Brieffreund aus dem Todestrakt in Amerika, sitzt soeben im Jugendknast in England. Seite 74.

[01:05 Uhr] Auf Seite 142. Das Buch birgt keine herausragenden oder lustigen Zitate, aber es ist bisher ganz nett und einfach zu lesen. Der Protagonist plaudert über seinen Alltag im Jugendknast. Und zufällig ist der Typ, der mit ihm den LKW geklaut hat (und dem Klischee entsprechend „Devil“ heißt) sein Zimmergenosse. – Ich werde immer müder und bemerke, dass es immer schwieriger wird die Buchstaben zu lesen. Ich spekuliere auf die Phase nach der totalen Müdigkeit, wo man schlaftrunken rumhüpft und Bäume ausreißen könnte… oder idiotischen Quatsch erzählt und nur noch die Hälfte mitbekommt.

[02:27 Uhr] Ich merke schon wie mir das Tippen immer schwerer fällt und ich schnell einige Tasten vertausche. Aber ich will irgendwie durchhalten, da ich Buch 2 nun zu 3/4 geschafft habe. Seite 188. Zwischendurch kam dann auch endlich etwas Nervenkitzel auf. Der Protagonist wollte seinen abgehackten Finger, der von seinem ehemaligen Freund „Devil“ gestohlen wurde, wiederholen. Und während des Einbruchs im Elternhaus von Devil, der immer noch im Jugendknast sitzt, kommt der Vater nach Hause. Chas (der Protagonist) hat keine andere Möglichkeit und versteck sich notgedrungen unter einen dicken Decke in Bett des Vaters. Der geht ausgerechnet dann für ein Nickerchen ins Bett, scheint aber nichts mehr zu checken. Chas mus warten bis der Typ pennt und pinkelt sich voll. Irgendwie war das witzig und äußerst spannend zu gleich. Aber in meinem schlaftrunkenen Zustand finde ich fast alles witzig. Hihi Hoho. …

[03:06 Uhr] Kopfweh. Ich brauche frische Luft und Wasser. Das Buch ist… nett. Leichte Kost. Aber im Moment wäre mir ein Kinderbuch für 5jährige lieber. Mit ganz großen Buchstaben. Und Bildern!

[03:43 Uhr] Langsam wird es wieder etwas spannender. Devil ist verschwunden und Chas wird verdächtigt damit zutun zu haben. Außerdem hat eine alte Oma einen Mann mit Eiern beworfen und ihn laut beschimpft. Und ich frage mich wie wohl der Bauchnabel einer Katze aussieht und wieso ich das nicht weiss. Testobjekt Mimi war nicht gewillt danach suchen zu lassen. O.o

[04:04 Uhr] Unfassbar, dass der gerade denkt er könne sich flachlegen. Immerhin ist gerade ein Mörder oder sowas hinter ihnen her. Und die Polizei. Er denkt an Kaugummi für seinen Atem und riecht tatsächlich prüfend unter seinen Armen. Und scheiße, er stellt fest, dass er viel zu sehr stinkt um mit Lexi zu poppen. Aber wie gut, dass die gerade sowieso andere Sorgen hat.

[04:57 Uhr] Henrik ist im Bett. Jetzt fühle ich mich ganz einsam, so allein daheim. Und ohne Tialda wäre ich nun total aufgeschmissen. Um wieder etwas in Schwung zu kommen, habe ich versucht meine Teesorten zu sortieren. Nja, das ist eine mögliche Aufgabe für den Lesemarathon, aber irgendwie erscheint es mir im Nachhinein mehr als sinnlos, da ich überwiegend lose Teeblätter habe. Jetzt ärgere ich mich und wünsche mir jede Menge schicke bunte Regenbogen-Teesorten, die man hübsch aneinandereihen kann. *schluchz* Und ich merke wie ich beginne nur noch Müll zu denken und ihn sogar auszusprechen. Unfassbar, was das lange aufbleiben und so viel lesen mit meinem Kopf macht.

[05:35 Uhr] Tialda hat mich gerade verlassen, weil sie schon am „wegrüsseln“ war. Ich beende jetzt nur noch irgendwie das Buch und werde dann auch aufgeben, denke ich. Der Sonnenaufgang ist noch so ewig hin. Und noch weiter weg ist 11 Uhr früh, wo ich die 24 Stunden erreichen würde. Die letzten 29 Seiten stehen an.

[06:19 Uhr] „DIE RACHE IST MEIN“ – Ja, lustige Briefrätsel in Büchern sind immer lustig. Deswegen heißen sie auch „lustige Briefrätsel“. Huah, ich bin endlich durch. Die letzten Seiten haben ja echt ewig gedauert. Kann nicht mehr viel nachdenken, daher tippe ich vielleicht morgen nochmal was dazu. Das Buch ist jedenfalls ganz ok. Auf keinen Fall schlecht. Und gegen Ende überaus spannend. Und weil es dunkel draußen ist und ich ein Angsthase bin, habe ich nun Angst wegen dem Ende. „Die Rache ist mein“ klingt nicht so schön. Ürga. Aufhören. Zu. Tippen. Erbse. Sofort!

Von 11:04  Uhr bis 06:19 Uhr habe ich 646 Seiten gelesen und beende hiermit meinen Lesemarathon. Schlafen!

Kommentare 9

  1. Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei. Ich muss auch mal wieder mehr lesen. Ich machs so gern aber irgendwie nehme ich mir nie die Zeit dafür. Morgen bin ich den ganzen Tag weg, sonst hätte ich es vlt zum Anlass genommen auch mal wieder einen Tag lang zu lesen 🙂
    LG

  2. Ouh, McCourt’s Asche hab ich auch! Ich meine mich erinnern zu können, dass es sehr gut war! ; )
    Viel Spass damit!
    Ich steige heute in den Lesemarathon mit ein…aber mit Fachliteratur, die ich eh lesen muss, hehe. So ein Lesemarathon im Nacken macht’s aber leichter – wissend, dass Dutzende mit mir Buchstabe um Buchstabe folgen.
    Alles Liebe,
    Kathi

  3. Ich wollt eigentlich auch noch mitmachen.Habs irgendwie ein bisschen verpennt, weil ich noch Blogartikel vorbereitet hab und da geht die Zeit so schnell bei rum. Aber ich glaube ich werde mir morgen meinen letzten Band der Mayfairhexen zur Brust nehmen und ein wenig weiterlesen, auch wenn ich meine vorgenommenen Seiten dieses Jahr wohl nicht mehr schaffe 🙁

  4. Wow, du hast ja echt lange durchgehalten!
    Das Bauchnabel-Phänomen hat mich erst kürzlich auch beschäftigt, aber scheinbar ist Katzen das dann doch zu intim 😀

  5. Wahnsinn! Ich hab zwar auch von dem Marathon gehört, aber hätte das nicht den ganzen Tag durchhalten können.
    Habe am Samstag nur ca. 125 Seiten auf ner längeren Zugfahrt geschafft. xD

  6. ich finde deinen blog sehr interessant und nett zu lesen 🙂

    hilft mir über die langweiligen stunden bei der arbeit hinwegzukommen, danke 🙂

  7. Nice … Die Idee gefällt mir, wenn ich mal wieder die Zeit zum Lesen habe, werde ich die Idee ganz einfach von dir klauen 🙂

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